Als Dojo-Etikette werden die Verhaltesregeln im Trainingsort und im Training bezeichnet. Der Trainingsort kann ein tranditionelles „Dojo“ sein, also ein Ort in dem auschließlich Kampfkünste betrieben werden, oder auch z.B. eine öffentliche Sporthalle. Die Regeln sind die gleichen. Meist wird einfach von „Dojo“ gesprochen.

Barfuß. Trainiert wird grundsätzlich barfuß. Außerhalb der Trainingsfläche sind Socken oder Hausschuhe zu tragen, die nur im Dojo genutzt werden.

Pünktlichkeit. Sei grundsätzlich pünktlich umgezogen beim Training. Musst du vorher gehen, melde dich beim Trainer ab. Kommst du später, bleibst du am Rand der Trainingsfläche im Kniesitz sitzen und wartest darauf zum mitmachen aufgefordert zu werden.

Respekt und Höflichkeit. Zolle deinen Lehrenden und den Mitlernenden Respekt auch wenn etwas nicht direkt klappt. Vor und nach einer gemeinsamen Übung zeigt man das durch eine Verbeugung voreinander.
Verhalte dich dem Dojo als Ort des gemeinsamen Lernens gegenüber respektvoll. Verbeuge dich, wenn du das Dojo betrittst und verlässt. Räume das Dojo wieder auf.

Hygiene. Der Karateanzug muss immer gepflegt und gewaschen sein. Zehen- und Fingernägel müssen ausnahmslos kurz geschnitten sein. Lege sämtlichen Schmuck ab, hieran können sich Andere verletzen.

Konzentration. Übe konzentriert, vermeide unnötige Gespräche. Sei strebsam und versuche dich stetig zu verbessern. Versuche die gezeigten Bewegungen genau zu kopieren, über die Jahre passen sie sich dir automatisch an.

Essen draußen. Trinken am Rand. Iss nicht im Dojo. Trinke nur außerhalb der Trainingsfläche und sorge dafür, dass ggf. Rückstände sofort beseitigt werden.

Gürtel binden

Vorweg, es gibt verschiedene Arten den Gürtel zu binden, die je nach Budo Kunst oder auch schon je nach Stilrichtung und Dojo variiert. Bei uns wird die unten vorgeführte Variante praktiziert. Eine Druckversion als PDF steht ebenfalls zur Verfügung. Dort ist noch die eine oder andere Markierung mehr enthalten.

Der Gürtel wird mit dem Herstellerschild nach vorne auf den Bauch gelegt und das andere Ende einmal um den Rücken geführt.

Der Gürtel wird ein zweites Mal um den Rücken geführt.

Nun kann man das Ende mit dem Schild unter einer Lage Gürtel nach unten hervorziehen.

Beide Enden werden nun so lange nach vorne gezogen, dass sie in etwa gleich lang sind. Das Ende mit dem Schild wird wieder nach unten gesteckt, sodass es jetzt wie im Schritt zuvor liegt, nur jetzt weiter nach unten raushängt.

Das obere Ende wird von unten unter beide Gürtellagen nach oben geführt, also hinten durchgesteckt und hinter dem Gürtel wieder rausgeholt.

Beide Ende werden festgezogen. Dieser Schritt entscheidet, wie fest der Gürtel später sitzt.

Das obere Ende wird über das untere gelegt. Der Zeigefinger markiert das Ende, was bei 8. nach unten durchgeführt wird.

Das jetzt obenliegende Ende wird von unten durch die bei 7. entstandene Schlaufe geführt.

Der Knoten wird festgezogen und der richtige Sitz nochmal überprüft. Beide Enden kommen oben aus dem Gürtel raus und schlagen einmal um.

Karate-Gi

Der Karateanzug ist die standard Trainingsaustattung eines Karateka. Er ist weiß und besteht aus einer Jacke (Uwagi), einer Hose (Zubon) und einem Gürtel (Obi). An beiden Seite des Uwagi sind Bänder angebracht, damit man die Jacke zusammenknoten kann, sodass sie auch ohne Gürtel geschlossen bleibt – ein Unterschied zum Beispiel zum Judo-Gi bei dem die Bänder fehlen.

Karate-Gi gibt es in den verschiedensten Preisklassen – von ca. 20 € bis hin zu über 200 € ist alles möglich. Für den Anfänger ist zuerst ein preisgünstiger Gi zu empfehlen. Wenn man sich jedoch entscheidet Karate langfristig betreiben zu wollen, kann man über die Anschaffung eines teureren und qualitativ hochwertigeren Karate-Gi nachdenken. Es muss nicht der teuerste sein, aber bestimmte Dinge sollten sowohl vor als auch nach dem Kauf beachtet werden:

  • Das Gewicht meist in Unzen (oz) angegeben, sagt aus wie dick der Karate-Gi ist und damit wieviel Stoff verwendet wurde. Die Einheit heißt eigentlich oz/m³ – also wieviel Gewicht auf einen Quadratmeter des Stoffes kommt. Eine Unze entspricht rund 28 g. Die meisten Karate-Gi um die 20 Euro sind lediglich 8 oder 9 oz schwer. Bei dieser Stoffdicke kann der Stoff abgegebenen Schweiß nur schlecht und sehr begrenzt aufnehmen, sodass der Gi bereits nach sehr kurzer Zeit anfängt am Körper zu „kleben“. Das ist insbesondere bei Beintechniken hinderlich. Solche Karate-Gi sind vorallem in Sportgeschäften anzutreffen, die nur eine sehr begrenzte Kampfsportauswahl anbieten. Ein dickerer Stiff sorgt so für mehr Aufnahmekapazität und außerdem für eine bessere Luftzirkulation in Bewegung – daher kühlt ein dickerer Gi meist besser – auch wenn das Gewicht leicht belastender ist. Qualitativ hochwertige Karate-Gi haben ein Gewicht von mindestens 10-12 oz. Weiterhin unterschieden manche so genannte „Kata-Gi“ und „Kumite-Gi“ – erstere sind schwerer und stabiler was der Technik einen stärkeren Ausdruck verleiht, zweitere leichter um eine größtmögliche Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Natürlich kann man mit einem Kata-Gi auch Kumite machen – im Endeffekt ist es ein Ausstattungsstück was rein praktische Funktion hat.
  • Karate-Gi die meistens aus 100 % Baumwolle gefertigt werden, laufen beim ersten Waschen ca. 5-10 cm ein – deswegen möglichst kalt waschen. Das gilt insbesondere für leichte Gi die hohe Temperaturen nicht so vertragen wie schwerere Gi.
  • Ganz wichtig! Der Gürtel (Obi) darf NIEMALS zusammen mit dem Karate-Gi gewaschen werden, da die Gürtel in der Regel abfärben. Einen Gürtel zu waschen ist in den meisten Fällen außerdem gar nicht nötig. Lediglich wenn man oft schweißtreibend trainiert und einen Gürtel dann noch jahrelang trägt, kann man ihn per Hand auswaschen.