Karate (Leere Hand) ist angewandte Selbstverteidigung. Im Karate kann gelernt werden, wie man sich in einer Gefahrensituation am besten verhält, welche Techniken sich am besten auf Angriffe in bedrohlichen Stituationen eigenen und wo man am besten angreift. Statt roher Kräfte sind vor allem Geist, Schnelligkeit und Beweglichkeit gefragt. Karate beruht auf Respekt vor dem Anderen, auf Disziplin und dem Willen zu üben. Grundsätzlich kann Karate in nahezu allen Altersklassen erlernt bzw. praktiziert werden und ist für Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen geeignet.

Durch frühzeitige und nachhaltige Beschäftigung mit dieser fernöstlichen Kampfsportart können gerade Kinder und Jugendliche Charaktereigenschaften wie zum Beispiel Zielstrebigkeit, Teamgeist, Ausdauer, Selbstbewusstsein, aber auch Selbstbeherrschung entwickeln – Eigenschaften, die für den späteren erfolgreichen Lebensweg förderlich sind. So verstanden wird Karate schnell zu einer Art Lebensphilosophie und ständigem Begleiter.

Wado-Ryu

Wa – Frieden

Do – Weg

Ryu – Schule

Die Karate Stilrichtung Wado-Ryu ist eine von vier großen japanischen Stilrichtungen. Gründer des Wado-Ryu war Hironori Ohtsuka (1892-1982). H. Ohtsuka wurde 1922 Schüler von Sensei Funakoshi. Er lernte acht Jahre bei ihm, bis er sich im Einvernehmen von ihm trennte um seinen eigenen Stil zu entwickeln. So gründete H. Ohtsuka 1934, also bereits im reifen Alter von 42 Jahren, das Wado-Ryu. H. Ohtsuka hatte eigene Vorstellungen von Kampfkunst. Er beseitigte kraftaufwendige Bewegungen, verkürzte die Stände und veränderte die Techniken, die mit einem großen Energieaufwand verbunden waren. Im Wado-Ryu wird der Hauptakzent auf die Bewegung der Hüfte gelegt. Die Bewegungen im Wado-Ryu sind meist kürzer als z.B. im Shotokan. Sie sind weniger direkt und betonen das Ausweichen. Die Stände im Wado-Ryu sind in der Regel höher als in einigen anderen Stilrichtungen. So findet man im Wado-Ryu viele Parallelen zum Kendo, Aikido und zum Jui Jutsu. Heute zählt Wado-Ryu zu den 4 größten Karate-Stilrichtungen.

Prinzipielle Ziele des Wado-Ryu

  • möglichst effektive Bewegungen
  • keine strategisch sinnlosen Bewegungen
  • Abwehr und Angriff sollten möglichst schnell ineinander übergehen
  • Ausweichen aus der Angriffsbewegung des Gegners unter Ausnutzung seiner eigenen Bewegungsenergie
  • Bewegungen ohne großen eigenen Kraftaufwand (z.B. Vermeidung von harten Blöcken)

Dojo-Etikette

Barfuß. Trainiert wird grundsätzlich barfuß. Außerhalb der Trainingsfläche sind Socken oder Hausschuhe zu tragen, die nur im Dojo genutzt werden.

Pünktlichkeit. Sei grundsätzlich pünktlich umgezogen beim Training. Musst du vorher gehen, melde dich beim Trainer ab. Kommst du später, bleibst du am Rand der Trainingsfläche im Kniesitz sitzen und wartest darauf zum mitmachen aufgefordert zu werden.

Respekt und Höflichkeit. Zolle deinen Lehrenden und den Mitlernenden Respekt auch wenn etwas nicht direkt klappt. Vor und nach einer gemeinsamen Übung zeigt man das durch eine Verbeugung voreinander.
Verhalte dich dem Dojo als Ort des gemeinsamen Lernens gegenüber respektvoll. Verbeuge dich, wenn du das Dojo betrittst und verlässt. Räume das Dojo wieder auf.

Hygiene. Der Karateanzug muss immer gepflegt und gewaschen sein. Zehen- und Fingernägel müssen ausnahmslos kurz geschnitten sein. Lege sämtlichen Schmuck ab, hieran können sich Andere verletzen.

Konzentration. Übe konzentriert, vermeide unnötige Gespräche. Sei strebsam und versuche dich stetig zu verbessern. Versuche die gezeigten Bewegungen genau zu kopieren, über die Jahre passen sie sich dir automatisch an.

Essen draußen. Trinken am Rand. Iss nicht im Dojo. Trinke nur außerhalb der Trainingsfläche und sorge dafür, dass ggf. Rückstände sofort beseitigt werden.